Wir deuten mit unseren Songs am liebsten auf etwas, das in den Augen von vielen Menschen klein und weit weg ist.
Aber uns lässt es nicht in Ruhe, lässt uns nachts nicht schlafen.
Angefangen hat es im letzten Jahrtausend.
Es war an einem Weihnachtsabend.
Wir waren Kinder: jung und naiv. Und wir wollten die Welt verändern. Wenn
Weihnachten bedeutet, dass Frieden und Glück auf der Welt herrschen sollen,
dann war uns zu wenig, einfach nur den Familienmitgliedern und guten Freunden
Geschenke zu schenken.
Wir wollten mehr: Wir wollten eine Welt in Frieden und
Gerechtigkeit, ohne Hunger und Zerstörung. Also sind wir für eine gerechtere
Welt von Haus zu Haus gezogen, als „Hl. 3 Könige“ gekleidet. Wir haben in
gereimten Sprüchen von Leuten erzählt, die von Gewalt und Unterdrückung betroffen
sind, wir haben von der Hoffnung auf eine friedliche Welt gesungen und wir
haben Geld gesammelt.
Dann wollten wir noch mehr:
Wir wollten mehr als nur unser Stadtviertel in Wr. Neustadt erreichen. Wir
wollten die Sternsinger-Botschaft über den öffentlich rechtlichen Rundfunk
verbreiten, über Ö3. Aber wie kommt eine der ältesten Boygroups mit ihrem
traditionellen Liedgut in einen Sender, der nur die „größten Hits der 80er und
90er“ spielen wollte? – Wir verpackten also Segen, Spruch & Sternsingerbotschaft
in einen Popsong! Mit rollenden Reimen sang zu Emilia’s „Big Big World“ der
„Melchior mit dem kalten Ohr, vor deinem Tor, ein Lied vor“ oder „Yesterday“
wurde zu „Bes-ter-Tee bei der Frau die immer läs-ter-te“.
Und dann sind wir älter und erwachsen geworden, …
Wir haben nicht nur am 6. Jänner gespielt, sondern wir waren als
„Sterndeuter-Kollektiv“ auch immer öfter unterm Jahr zu hören: z.B. im WUK und
im Café Afro im AAI in Wien, oder in Eisenstadt bei der Konferenz der
österreichischen Weltläden, oder beim Sternsinger-Cocktail der ED Wien oder
beim „Neustädter Zukunfts-Dialog“ und der Industrieviertel-Akademie im
Bildungszentrum St. Bernhard, bei der KAB-Versammlung zum „Global
Marshall-Plan“, im Festsaal der Sparkasse bei der Weltladen-Eröffnung, …
Und wir haben weiter Lieder gesungen über Menschen, die Gewalt und
Unterdrückung erlitten haben: Über Ernte-Arbeiter auf Zuckerrohr-Feldern („Es
gibt wenig Sochn, de mi störn, aber Zucker muss billiger wern“), über „Arigona
in der Löwengrube“ oder über die Misshandlungen von Polizisten an Asylwerbern
(„8 Monat bedingt“ – Der Bakary-J.-Song), ….
die sterndeuter ham gold, weihrauch, myrrhe.
warum ham die sterndeuter ka brot?
weil’s ka mehl ham.
Aba a mail hamma: sterndeuter@aon.at